Fotografie im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Fotografie nicht nur technisch relativ schnell weiter, sondern wurde auch zu einer anerkannten Kunstform. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dominierte die Malerei als Kunstform. Einige Maler bezogen jedoch auch die Fotografie in ihr künstlerisches Schaffen ein.
Die Aktfotografie
In der Malerei ließen sich viele prominente Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert noch von Malern porträtieren. Danach stießen die Fotografen in dieses Genre vor und produzierten Porträtfotos. Nicht zuletzt spielte auch die Aktfotografie eine große Rolle. Einige Aktfotografen, wie beispielsweise Bruno Braquehais, beschäftigten sich bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgreich mit der Aktfotografie und stellen sie als künstlerische Werke in den Vordergrund. Diese Werke waren sehr beliebt und in den meisten Fällen auch ein kommerzieller Erfolg für die Fotografen.
Die Alltagsfotografie
Im 20. Jahrhundert dominierte vor allem die Alltagsfotografie. Sie fand nicht nur im privaten Bereich ihren Ausdruck, sondern auch in Zeitungen und Zeitschriften. Als besondere Form dieser Fotografie stellte sich die Pressefotografie heraus. Sie wurde dazu eingesetzt, bestimmte Szenen bildlich festzuhalten. Bei diese Form der Fotografie kommt es in erster Linie darauf an, den Auslöser der Kamera im richtigen Augenblick zu drücken.
Berühmte Beispiele für diese Kunst sind Bilder des US-amerikanischen Fotografen Will McBride. Er wurde vor allem durch seine Fotos von John F. Kennedy oder Willy Brandt berühmt. Eines der berühmtesten Fotos entstand im Jahr 1972, als der Fotograf Nick Út das Bild eines fliehenden nackten vietnamesischen Mädchens festhielt. Dieses Foto ging rund um die Welt.
Die digitale Fotografie
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts kam schließlich die Digitalfotografie auf. Mit ihr gelang es, Fotos auch künstlerisch nachzubearbeiten. Viele Fotokünstler setzten auch auf die digitale Nachbearbeitungstechnik und kreierten damit beeindruckende Collagen. Die ersten Vertreter dieses fotografischen Genres waren beispielsweise Pep Ventosa oder Isabelle Menin. Mithilfe der digitalen Bildbearbeitung gelingt es, den Kontrast, die Tiefenschärfe oder andere Komponenten des Fotos zu verändern und so Details hervorzuheben.
Die digitale Fotografie führte aber auch dazu, dass Fotos ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden sind. Heute fotografiert man mit dem eigenen Smartphone und schickt die Bilder über das Internet in die ganze Welt. Die Technik der Fotografie erfordert kaum noch umfangreiche technische oder fotografische Kenntnisse. Die meisten Kameras arbeiten automatisch, sorgen für die richtige Belichtung, die richtige Einstellung des Objektivs und können sogar die optimalen Einstellungen für den gewählten Modus vornehmen, beispielsweise für Panoramabilder, Nachtaufnahmen oder Porträtfotos.